Ausschreibung auf Japanisch(als PDF) hier |
32. Interuniversitäre Juniorenseminar findet statt unter dem Titel:
私たちの未来: 「3.11」のあとで ― Unsere Zukunft nach dem 11. März
Wie stellt ihr euch
eure eigene Zukunft vor? Wie wird zum Beispiel euer eigenes Leben in fünf
Jahren aussehen? Ihr habt sicher konkrete Ziele und Träume für die Zeit nach
dem Studium, vielleicht aber auch Ängste und Sorgen, etwa was die Jobsuche
angeht. Wie ihr leben und arbeiten werdet, ist ja eure individuelle
Angelegenheit, und trotzdem hängt es sehr eng mit der Zukunft der ganzen
Gesellschaft zusammen.
Die japanische
Gesellschaft scheint in einer schwierigen Übergangsphase zu stecken. Bis vor
Kurzem waren lebenslange Beschäftigungsverträge in Japan selbstverständlich, die
durch das starke Wirtschaftswachstum möglich geworden waren. Die japanische
Wirtschaft war mit Abstand stärker als die der asiatischen Nachbarländer.
Inzwischen hat jedoch China sowohl hinsichtlich des BIP als auch des
Marktpotenzials Japan überholt. Eine Lösung des Konfliktes um die japanisch-chinesische
Grenze ist nicht in Sicht. Schlüsselbegriffe für das Krisenpotential der
Zukunft, die in den japanischen Medien immer wieder vorkommen, sind meist
düster: Deflation, Umweltprobleme, Überalterung, Generationengefälle, Globalisierung,
prekäre Beschäftigungsverhältnisse usw. Die heutige Gesellschaft scheint nicht
besonders geeignet zu sein, um den jungen Menschen große Wünsche und Hoffnungen
für die Zukunft zu eröffnen. Oder doch? Denn es gibt anscheinend viele junge
Menschen, die durchaus ihr „Happiness“ darin finden, mithilfe von neuen Medien
wie Twitter oder Smartphone mit anderen Menschen verbunden zu sein.
Die Ereignisse
vom „11. März“ machen uns noch immer nachdenklich. Auch unser Interuni-Seminar
wurde von dem Erdbeben buchstäblich von Grund auf erschüttert, denn wir wollten
gerade an dem Tag unser 30. Jubiläumsseminar in Fukushima eröffnen, als der
Boden wankte. Das vertraute Seminarhaus wurde beschädigt und ist zur Zeit
leider nicht mehr zu benutzen, so dass wir nun ein neues Seminarhaus mieten,
das uns die „International University of Health and Welfare“ freundlicherweise
zur Verfügung stellt. Durch die Erfahrung vom 11. März haben wir hautnah
erfahren, dass uns die großen Katastrophen überall und immer in nächster Nähe
auflauern. Wir mussten sehen, wie unwiederbringlich radioaktive Katastrophen
unsere Umwelt zerstören können, und wie schwer es ist, einen breiten Konsens in
einer solchen Frage wie über Atomausstieg zu erzielen. Seit dem 11. März sind
wir herausgefordert, uns über die solidarischen Beziehungen zwischen den
Menschen, über Energiefragen, über die Beziehungen zwischen dem Individuum und
der Gesellschaft und v.a.m. nachzudenken. Wie wird sich unsere Gesellschaft
nach dem 11. März entwickeln? Wird unsere Zukunft sein, wie ihr sie euch
vorstellt?
Im 32.
Interuni-Seminar wollen wir gemeinsam über unsere Zukunft nachdenken.
Selbstverständlich lernen wir Deutsch, und darüber hinaus wollen wir möglichst auf
Deutsch über unsere eigene wie über die Zukunft der Gesellschaft diskutieren. Auf
dem Interuni-Seminar lernen motivierte Studenten zum einen mit neuen Freunden aus
ganz Japan intensiv weiter Deutsch, diskutieren aber zum anderen inhaltlich
ernsthaft und auf hohem Niveau, wie es sich auf einem studentischen
Blockseminar gehört. Wir werden uns viel unterhalten, diskutieren und unsere
Meinungen auf Deutsch präsentieren, und so werden wir vier Tage lang in der
deutschen Sprache „eingelegt“ leben. Die Tür des Interuni-Seminars ist aber nicht
nur den germanophilen, sondern auch denjenigen Studenten offen, die eher
Schwierigkeiten mit dieser Sprache haben oder sich mehr fürs Thema als fürs Sprachlernen
interessieren. PraktikantInnen aus Deutschland werden als eure Gesprächspartner
mit dabei sein, und wir werden auch diesmal Gäste aus Deutschland und Korea einladen.
Und nicht zuletzt sind wir Organisatoren und die vorgesehenen Professoren schon
ganz gespannt darauf, zusammen mit euch ein schönes gemeinsames Seminar zu
veranstalten.
Veranstaltungszeitraum: von Mittwoch, 13.Marz bis Samstag, 16.März 2013
Ort: Seminarhaus der "International University of Health and Welfare"
Teilnahmegebühr: 32000 Yen
* Einzelnterricht: Der Unterricht findet in nach Sprachniveau aufgeteilten
Gruppen zu je 10 Personen statt. * Die Verkehrsverbindungen zum Kursort sind nicht sehr praktisch, außerdem
ist es für die Studenten nicht gestattet, mit dem Auto zu kommen. Aus diesem
Grund gibt es einen Charterbus von Tokyo hin und zurück: Abfahrt ist am
13. März um 10 Uhr vom JR Ikebukuro Bahnhof. Rückkehr ist spätnachmittags
am 16.März zum Bahnhof Ikebukuro. Mittendrin wird für JR-Benutzer am Nishinasuno-Bahnhof
(Tohoku Honsen) gehalten. *Für Fragen über das Interuni-Seminar oder über die Themen der früheren
Interuni-Seminare bitte auf der Interuni-Homepage nachschauen: http://www.interuni.jp |
・ Anmeldung zur Teilnahme für die japanischen Studenten: http://www.interuni.jp/anmeldung 【bzw. Anmeldung mit dem Mobiltelefon: http://www.interuni.jp/keitai 】 |
Organisationskomitee des Interuni-Seminars (AIZAWA Keiichi, HAMAZAKI Keiko) In Zusammenarbeit mit: - TEACH (Universitat Tsukuba) - Goethe-Institut - Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) Kontakt mit den Organisatoren:http://www.interuni.jp/kontakt |
Das Interuni-Seminar ist ein seit 1979 bestehendes interuniversitäres,
interkulturelles und interdisziplinäres Blockseminar für japanische und
deutsche Studenten, Doktoranden, Absolventen und Professoren verschiedener
Fächer von verschiedenen Hochschulen. Es wird dort auch versucht, den Geist
des „Inter-Lernens“ zu realisieren, indem man über verschiedene Grenzen
wie Nation, Kultur, Position (Lehrer/Schüler) oder Geschlecht hinweg frei
diskutiert. Daher ist das Seminar der geeignete Ort zur Selbstreflexion
und selbstkritischen Standortbestimmung aller Teilnehmer, ein Diskussionsforum
der interkulturellen Begegnung für alle Teilnehmer mit der Kommunikationssprache
Deutsch. Diejenigen Studierenden, die bislang nur 1 oder 2 Jahre Deutsch
gelernt haben, können überhaupt zum ersten Mal Deutsch zu sprechen und
auf Deutsch zu kommunizieren versuchen, während die Fortgeschrittenen natürlich
viel freier diskutieren können. Vor Ort werden je nach Sprachkompetenz
etwa 9 Gruppen zu je 10 Teilnehmern gebildet, so dass jeder seinen Platz
finden wird. Das Interuni-Seminar versucht stets die beiden gegensätzlichen
Ziele zu erreichen, den Sprachunterricht für Deutschanfänger so interessant
und innovativ wie möglich zu gestalten und gleichzeitig den hohen intellektuellen
Ansprüchen und vielseitigen Interessen der Studenten gerecht zu werden.
Deshalb werden nicht nur die Diskussionen, sondern auch der einzelne Sprachunterricht
in den Anfängergruppen unter dem aktuellen Rahmenthema konzipiert. Lernen
wir mit vielen Studierenden aus ganz Japan und neuen Freunden aus Deutschland
und Korea zusammen 4 Tage (und Nächte?!) lang so intensiv Deutsch wie
noch nie! |